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Friday, 30. June 2006

Der Sprint in Dublin

Drei Tage hintereinander habe ich den Sprint in den Docklands/Dublin gemacht. Diesmal performte ich an einem Ort, an dem die Menschen hin und her laufen und keine Zeit haben. Der Kontrast zwischen meiner Arbeit in Zeitlupe und den schnell bewegenden Menschen war beeindruckend.

Die meisten Leute registrierten mich zuerst nicht. Erst als ihnen klar wurde, dass ich ein fast eingefrorenes Bild wiedergebe, blieben sie stehen. Als sie dann merkten, dass ich mich kontinuierlich bewege, gab es jedesmal einen Aha-Effekt. »Oh, she is moving« oder »look she moves her leg« usw. Einige Zuschauer versuchten meine Bewegungen nachzuahmen oder einfach eine Zeit lang auf einem Bein zu stehen. Erstaunte Blicke gab es auch, wenn Personen mehrmals am Tag meinen Ausstellungsort passierten und sie sahen, dass ich ein paar Meter weiter ans Ziel gerückt war.

Am interessantesten waren die Kinder. Sie feuerten mich an, dass ich das Ziel bald erreiche, und meinten ich solle schneller laufen. Einige versuchten auch, mit mir in Zeitlupe um die Wette zu laufen, gaben dieses Vorhaben aber nach wenigen Minuten wieder auf. Sie waren zu ungeduldig. Ein paar Kinder versuchten mich aus dem Konzept zu bringen, indem sie vor mir Fratzen schnitten und lachten. Mir macht das jedesmal Spaß, denn ich bin so konzentriert in meiner Arbeit, dass diese Kinder nicht viel Erfolg ernten. Ich mag diese verwunderten Kindergesichter.

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